Ein*e Dramatiker*in schreibt das Theaterstück. Also den Text, den die Schauspieler*innen auf der Bühne sprechen. Ein Theaterstück (man kann auch sagen: Ein Drama) besteht in der Regel aus Dialogen (also Gesprächen zwischen Figuren) und Monologen (wenn eine Figur alleine spricht). Manchmal steht in dem Text auch, was die Figuren tun sollen. Oder wie sie den Text sagen sollen (zum Beispiel steht dann da: „Er stellt sich auf den Tisch und schreit“). Das nennt man Regieanweisungen. Ich schreibe meistens nur das auf, was die Figuren sagen und überlasse es dem*der Regisseur*in, in den Proben herauszufinden, was die Figuren auf der Bühne tun und in welcher Haltung sie den Text sprechen.
Am Anfang gibt es immer ein Thema. Entweder ich bespreche das zusammen mit dem Theater oder der Gruppe, von dem/der ich den Auftrag bekomme. Oder, das kommt auch vor, die Auftraggeber*innen haben schon eine sehr konkrete Vorstellung. Eigentlich ist aber jedes Thema interessant. Ich lese dann sehr viel über dieses Thema, sehe mir Filme und Dokumentationen an, spreche mit Menschen. Ich versuche, mir möglichst viel Wissen anzueignen und irgendwann finde ich heraus, was für eine Geschichte ich zu diesem Thema erzählen möchte. Es ist ein bisschen wie Forschen, nur dass ich am Ende keine wissenschaftliche Arbeit darüber schreibe, sondern eine Geschichte erzähle.
Es gibt Geschichten, die möchte ich in Prosaform erzählen, andere lieber in dramatischer Form. Prosatexte sind meistens langsamer erzählt, ich habe mehr Möglichkeiten zum Beispiel eine Stimmung zu beschreiben. In einem Drama geht es darum, dass Dinge passieren, außergewöhnliche Dinge, welche die Figuren in Konflikte bringen, sie zu Reaktionen zwingen. Dramatisches Schreiben ist sehr verdichtete Handlung.
Es kommt darauf an, ob ich an den Proben beteiligt bin oder nicht. Wenn ich keine Ahnung habe, wer das Stück spielen wird, ist es unmöglich, dass meine Vorstellungen mit der Umsetzung übereinstimmen. Ich habe beim Schreiben immer sehr konkrete Bilder im Kopf. Manchmal bin ich dann enttäuscht, dass es auf der Bühne ganz anders aussieht als in meinem Kopf. Wenn ich an den Proben beteiligt bin, schreibe ich die Texte auf die Schauspieler*innen zu und dann decken sich meine Vorstellungen viel eher mit der Inszenierung.