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Wie nähert man sich als Kostümbildner*in einer Person/Figur inhaltlich und bildnerisch an?

Eine Möglichkeit ist eine Collage zu erstellen.

Cornelia Koch hat die Kostüme für «Die grüne Katze»von Elise Wilk entworfen und beschreibt, wie sie dabei vorgegangen ist:

1 – LESEN des Stückes, das klingt banal ist aber das Wichtigste überhaupt- und zwar richtig lesen… mehrere Male und einmal sicher laut sich selber vorlesen. Es geht ja nicht nur darum zu verstehen was die Figuren im Stück fühlen, sondern auch darum zu verstehen was mir der Schreiber/Schreiberin des Stückes erzählen will.

2 – Was denkt eine Person ausserhalb dieser kurzen Geschichte, die wir auf der Bühne sehen, wie schaut ihre Vergangenheit aus?

3 – Was hört sie für Musik (ich habe oft CD’s zusammengestellt, für jede einzelne Figur)

4 – In welchen Läden geht sie einkaufen. Was macht sie in ihrer Freizeit? Lieblingsgericht? Was macht Ihr so richtig Spass? Was hasst sie zutiefst? Was ist ihr gleichgültig?

5 – Was hat sie für Träume?

BIANCA (gespielt von ANNA SCHINZ)

BOOGIE (gespielt von AARON HITZ)

DANI (gespielt von MATTHIAS BRITSCHGI)

FLORI (gespielt von SIBYLLE MUMENTHALER)

ROBERT J (gespielt von JOACHIM AESCHLIMANN)

ROXANA (gespielt von LOTTI HAPPEL)

Als Kostümbildnerin muss man neugierig sein und wissen das man sich immer wieder neu informieren muss. Wenn ich ein Stück mache das in der heutigen Zeit spielt und von Jugendlichen handelt («grüne Katze») bin ich oft an Bushaltestellen von Schulen gesessen (als Tarnung ein Buch) und habe mir die Leute ganz genau angeschaut & ihnen zugehört. Zum Teil schnell mitgeschrieben oder Skizzen gemacht. Fotografieren wäre zu auffällig… Als ich für die «Katze»unterwegs war, ist mir aufgefallen, wie viele mit Heftlis herum standen (trotz Mobiles) und das fand ich spannend: Es gibt also noch Papier bei den Jugendlichen, nicht alles ist im Mobile versteckt. Und das brachte mich auf die Idee mit den Collagen. (ähnlich wie Musik zusammenstellen für jede einzelne Figur)

Dann gibt es die Bildidee: Wie will ich das das Ganze auf der Bühne, mit Licht aussieht. Bei der «Katze»hatte ich schnell die Idee das Ganze wie ein zartes Aquarell aussehen zu lassen… also genau das Gegenteil. Denn die Geschichte ist nun wirklich kein zartes Aquarell. Weil ich es aber in zarten Farben erzähle, kommt die Geschichte schärfer zum Vorschein.

Wenn ich bei einem Stück die Grundidee zu fassen gekriegt habe… dann baue ich darauf auf.

Was auch wichtig ist:
Ich muss wissen wie die Schauspieler*innen aussehen. Eine Schauspieler*in kann in viele verschiedene Rollen schl
üpfen.Ihrenrper nimmt sie aber immer mit. Und da kann, muss ein Kostüm unterstützen und helfen.

Hast Du eine Lieblingsfigur aus einem Buch, einem Theaterstück oder Film zu der Du eine Collage erstellen kannst?

 

Sende uns Deine Bilder an
Cornelia@theaterfuerzuhause.ch

Robert – Joachim Aeschlimann
Dani – Matthias Britschgi
Roxana – Lotti Happle
Boogie – Aaron Hitz
Flori – Sibylle Mumenthaler
Bianca – Anna Schinz

Regie – Enrico Beeler
Bühne – Marc Totzke
Kostüme – Cornelia Koch
Musik – Simon Ho
Bewegung/Choreographie – Buz
Ton – Matthias Müller
Licht – Rasmus Stahel
Dramaturgie – Petra Fischer
Regieassistenz – Manuela Runge, Janna Mohr, Lena Iversen

Eine Produktion des Jungen Schauspielhaus Zürich